Bettina Patermo und Lavinia Lanner haben, auch wenn dies auf den ersten Anschein nicht sofort ersichtlich ist, einiges gemeinsam. Beide haben sie Ihr Kunststudium an der Akademie der Bildenden Künste Wien abgeschlossen, beide in derselben Klasse, bei Professor Gunter Damisch. Das ganze jedoch zeitversetzt, so schloss Bettina Patermo 2000 und Lavinia Lanner 2010 mit Diplom ab.
Beide präferieren klassische künstlerische Medien für Ihre Kunst, wobei sich Lavinia Lanner vor allem großformatigen Zeichnungen verschrieben hat, die oftmals über ihre eigentliche Daseinsform hinausgehen und zu Skulpturen werden. Als Zeichenmittel verwendet sie dabei ausschließlich 3B-Bleistift.
Bettina Patermo hingegen bedient sich in ihrer Arbeit hauptsächlich dem Medium der Malerei, die in ihrem Ausdruck eindeutig erkennen lässt, dass sie von der Bildauffassung wie druckgrafische Techniken des Hochdrucks komponiert sind, eine Drucktechnik, die die Künstlerin in ihrer Arbeit ebenso präferiert. Auch hier lassen sich bei aller Unterschiedlichkeit der entstandenen Arbeiten Gemeinsamkeiten entdecken: Die Arbeiten beider Künstlerinnen zeigen nicht sofort, was sie ausdrücken wollen. So sind Lavinia Lanners entstandene Formen nicht klar einzuordnen, enthalten Organisches, Geometrisches, füllen manchmal das Papier und andere Male ist nur eine Spur zu sehen, die sie hinterlassen.
Bei Bettina Patermos jüngstem Arbeitszyklus, der mit dem Einsetzen der Pandemie seinen Anfang fand, lassen sich ebenso bei aller Abstraktheit Angedeutetes, Figürliches, Erzähltes erkennen, die im Auge des Betrachters ihre tiefere Bedeutung erfahren. Beiden gemein ist auch die oft entstandene Monumentalität ihrer Arbeit, ihre innenwohnende Kraft und Expression