Claudia Märzendorfer: PS

PS
Kunst Zeitgenössische Kunst Kunstausstellung
eSeL – Socializing
»Archetypisches in der Autonation«
Von Mittwoch
11. September
2024
bis Montag
31. März
2025
Neuer Kunstverein Wien
Rennweg 110-116
1030 Wien
➜ edit + new album ev_02xaJJRvHXhJv3zHf8cEm0
1 Termin
bis Montag 31. März
bis Mo,
31. März
Claudia Märzendorfer: PS Ausstellung

Der Neue Kunstverein Wien zeigt neue Arbeiten von Claudia Märzendorfer.

Im Mittelpunkt der Arbeiten Märzendorfers steht ihr Interesse für das Prozessuale, die Veränderung, das sich Auflösende und Verschwindende; das Unwiederbringbare eines flüchtigen Moments, der sich bloß in unsere Erinnerung einschreiben und wiederbeleben lässt. Arbeitet und experimentiert sie seit vielen Jahren mit Materialien, die der Idee des Unbeständigen, Unkontrollierbaren entgegenkommt: schmelzendem Eis oder verfliessender Tinte, so friert sie mit ihrer neuen Arbeit im NKW Zeit und Vergangenes förmlich ein.

So verweist Märzendorfer mit ihrer skulpturalen Installation PS im Neuen Kunstverein Wien auf die Geschichte des Ausstellungsraums, der einst als Autohaus die neuesten Modelle des deutschen Edelsportwagens Porsche präsentierte. Ihre im Raum schwebende an eine Abgaswolke erinnernde Gipsskulptur weckt die Erinnerung an die frühere Nutzung der Räume. Über fünfzig im Ausstellungsraum platzierte Ölkanisterabgüsse verdichten diese Rekonstruktion der Vergangenheit. PS bezeichnet Pferdestärke, Geschwindigkeit, Mobilität, Veränderung. Märzendorfers Installation entschleunigt, ja lässt die Zeit stillstehen. Durch dunkle Tintenflecken am Boden, die während der Laufzeit der Ausstellung langsam verdampfen werden, scheint die Situation real. Mit der Abwesenheit der Automobile und ihrem Fokus auf deren Relikte thematisiert Märzendorfer die Dialektik von An - und Abwesenheit, Mobilität und Immobilität und Wirklichkeit und Wahrnehmung. Die Wolke der zurückgelassenen, zur Skulptur gefrorenen, Emissionen versetzt die Besucher wie Märzendorfer sagt: „In das Alltags-oder Kindheitsphänomen in Wolken Bilder zu sehen. “Das Unsichtbare wird sichtbar.

Wie Bordieu uns vermittelte ist die Sicht auf die Dinge abhängig von dessen Betrachter:in. „Jede Kultur, jede Person ist Teil der Wissens- und Meinungsmaschine gesellschaftlicher Wahrnehmung und überdies auch etliche andere innere, äussere Umstände, die sich durch die Vielzahl der Wahrnehmungen immer und andauernd verändern und in Bewegung sind. Nichts ist abgeschlossen, keine Körper, kein Wissen, kein Körper, kein Wissen. drive out, drive in.“

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