Käthe Leichter. Und die Vermessung der Frauen

Zeitgenössische Kunst Bildende Kunst Ausstellung
Von Donnerstag
05. September
2024
bis Sonntag
01. März
2026
Waschsalon Karl-Marx-Hof
Halteraugasse 7
1190 Wien
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1 Termin
bis Sonntag 1. März
bis So,
1. März
Käthe Leichter. Und die Vermessung der Frauen

Sonderausstellung

Geboren wird Käthe am 20. August 1895 in eine gutsituierte jüdische Familie in Wien. 1914 inskribiert sie Staatswissenschaften an der Universität Wien und kümmert sich um verwahrloste Kinder des Döblinger Bezirksteils „Krim“. Ab dem Frühjahr 1919 arbeitet Käthe als wissenschaftliche Mitarbeiterin Otto Bauers in der Staatskommission für Sozialisierung. 1921 heiratet sie den Juristen und Journalisten Otto Leichter. 1924 kommt der erste Sohn Heinz zur Welt, 1930 der zweite, Franz. Käthe Leichter ist eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der Arbeiterbewegung der Ersten Republik, „die intellektuelle Kraft der sozialistischen Frauenbewegung“. Als Leiterin des Frauenreferats der Wiener Arbeiterkammer führt sie detaillierte Studien zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen berufstätiger Frauen durch und avanciert zu einer Pionierin der Sozialforschung. Nach dem Bürgerkrieg im Februar 1934 verlieren Käthe und Otto Leichter ihre Arbeit. Das Ehepaar taucht ab und engagiert sich beim Aufbau einer Untergrundpartei. Der Einmarsch der Nationalsozialisten in Österreich im März 1938 verändert die Lage jedoch schlagartig. Otto Leichter, der aufgrund seiner politischen Tätigkeit exponierter ist, flieht über die Tschechoslowakei nach Paris. Von dort aus holt er später die Söhne Heinz und Franz nach. Und er drängt seine Frau, sie solle doch alles stehen und liegen lassen.

Am 30. Mai 1938 wird Käthe Leichter verhaftet und verbringt mehrere Monate in Einzelhaft im Wiener Landesgericht. Schließlich wird sie an die Gestapo überstellt und im Januar 1940 in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück deportiert. Im März 1942 wird Käthe Leichter gemeinsam mit rund 1.600 Frauen von Ravensbrück in die Heil- und Pflegeanstalt Bernburg an der Saale verbracht und im Rahmen der Massenvernichtungsaktion „Sonderbehandlung 14 f 13“ ermordet. Otto Leichter gelingt gemeinsam mit seinen Söhnen die Flucht in die USA. Für den Rest seines Lebens bleibt er „mit Herz und Seele“ Journalist. Heinz, nun Henry O., und Franz Leichter werden Rechtsanwälte. Franz kämpft als demokratischer Abgeordneter und später als langjähriger Senator des Bundesstaates New York für die Ideale seiner Eltern.

Erster Ausstellungstag bei freiem Eintritt: Donnerstag, 5.9.2024, 12 – 18 Uhr

Die KuratorInnen sind anwesend, Überblicksführungen um 13 und 15 Uhr.

Dauer der Ausstellung: 5.9.2024 – 1.3.2026

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